Thomas Beblo arbeitet in der Forschungsabteilung der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Evangelischen Klinikum Bethel in Bielefeld. Der Psychologe, 52, hat den Überblick "Neuropsychologie der Depression" (Hogrefe; 80 Seiten; 22,95 Euro) mitverfasst.
SPIEGEL: Herr Professor Beblo, wie kommt es, dass die Schwermut das Gedächtnis torpediert?
Beblo: Das war lange unklar. Erst einmal mussten wir herausfinden, welche kognitiven Funktionen bei einer Depression beeinträchtigt sind. Es gibt ja nicht nur das Gedächtnis. Jetzt wissen wir: Neben höheren Gedächtnisfunktionen verringern sich Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit. Außerdem sind häufig planerisches Denken und das Treffen von Entscheidungen betroffen. Wir sprechen auch von exekutiven Dysfunktionen.
SPIEGEL: Das klingt massiv. Welcher Aspekt der Depression spielt bei Gedächtnisproblemen eine Rolle?
Beblo: Grübeln, auch Rumination genannt, ist ein typisches Zeichen von Depressionen. Sowohl für die Stimmung als auch für das Gedächtnis
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